Softwarewahnsinn

Obwohl ich bei meinem alten Schreibprogramm nur zehn
Prozent dessen nutze, was es kann, drängt mir die Entwicklung
ein neues auf, von dem ich höchstens noch zwei Prozent seiner
eingebauten Fertigkeiten und Schriftformen verwenden werde.
Der Rest ist für meine Arbeit überflüssig, ich zahle ihn, aber ich
brauche ihn nicht. Wenn nicht Redakteure anrufen würden, dass
sich mein altes System nicht mit ihrem neuen verträgt, würde ich
ohnehin beim alten bleiben.

Wolfgang Schmidbauer: Enzyklopädie der Dummen Dinge, 2. Auflage, 2016
® oekom verlag München 2015, Seite 29